The UNU-FLORES office in Weisswasser has emerged as a vibrant hub of community, academic, and government activities throughout 2023. Distinguished guests from various corners of Europe have flocked to this branch, keen to gain insights into the region’s innovative response to the coal phase-out. They engage in enlightening discussions with the Institute’s dedicated representative, Franziska Stoelzel.
In addition to the central theme of the coal phase-out, these visitors have delved into multifaceted dialogues concerning gender roles, tourism, energy security, social engagement, and justice. Furthermore, they are taken on excursions to explore the surrounding mountains and the remnants of closed mining infrastructure. A frequent participant in these activities is the Mayor of Weisswasser, driven by the city’s commitment to sustainable development that aligns with the preferences and requirements of the local community.
In recent months, scholars from across the globe have convened in Weißwasser, representing diverse nations such as India, Indonesia, Colombia, Poland, the Czech Republic, Romania, and Ukraine. It is striking to note that their starting points share many common challenges. These regions grapple with issues like emigration, economic fragility coexisting with coal industries, conservative or even right-wing populist political undercurrents, and a lack of transparency and diversity in decision-making processes. Germany enjoys a considerable advantage in comparison, with its substantial €40 billion investment in the coal phase-out, a privilege that is not shared by many of the visitors’ home regions.
For European coal regions, the Just Transition Fund (JTF) stands as the sole source of European Union support for sustainable reconstruction in energy and transition regions. Consequently, these invaluable exchanges in Weisswasser with scientists from around the world have proved mutually beneficial, both for the regions they visit and the broader global landscape. In many of the Global South’s coal regions, the focus has noticeably shifted to land reclamation and the transition of female workers into alternative fields of employment. Research Fellow at the International Sustainability Academy in Hamburg and Associate with the FossilExit Research Group, Rajeev Ranjan, who hails from the Jharkhand region in India, used his visit to highlight the priorities for his homeland, emphasising the “transition to livelihood for the people and communities.” Identifying affected populations, crafting alternative livelihood options, skill development, and retraining are critical facets of a just transition. The commitment to environmental conservation and repurposing industrial landscapes and natural resources for community welfare forms an integral part of this process – and are also very much in line with the United Nations’ Sustainable Development Goals (SDGs) that UNU-FLORES champions.
Following her visit to Lusatia, TU Berlin exchange student, Lisa Wijayana, draws interesting parallels with her native Indonesia, identifying three prominent commonalities: the grassroots approaches to collaborative coal phase-out involving citizens, the provision of well-compensated employment opportunities in the coal sector, and initiatives to bolster small and medium-sized enterprises through interdisciplinary projects. Lisa also underscores the contrasting aspects related to geography, the scale and character of the two nations, labour dynamics in the coal sector, and the human rights violations prevalent in her homeland, such as child marriages, violence against women, and economic disparities — issues that are more pronounced in coal regions and are compounded by the lack of support for trade unions.
While the core issues surrounding the coal phase-out resonate across most regions worldwide, it is individuals with unwavering commitment to this just energy transition who deserve special recognition. Fostering their exchange and networking is crucial, as it enables them to learn from one another and fortifies international cooperation. This commitment to mutual understanding and collaboration is the cornerstone of our international networking endeavours, and a shared value that UNU-FLORES is very proud to promote.
For more information on the UNU-FLORES Weisswasser Office, please contact Franziska via email (stoelzel@unu.edu).
GERMAN TRANSLATION
Das Büro des UNU-FLORES in Weißwasser hat sich im Jahr 2023 zu einem lebendigen Zentrum für Gemeinschaftsaktivitäten, akademischen Austausch und Regierungskooperationen entwickelt. Angesehene Gäste aus verschiedenen Teilen Europas strömen in diese Niederlassung, um Einblicke in die bemerkenswerte Reaktion der Region auf den Kohleausstieg zu gewinnen. Sie führen aufschlussreiche Gespräche mit der engagierten Vertreterin des Instituts, Franziska Stoelzel.
Neben dem zentralen Thema des Kohleausstiegs vertiefen sich die Besucher in facettenreiche Diskussionen zu Themen wie Geschlechterrollen, Tourismus, Energiesicherheit, soziales Engagement und Gerechtigkeit. Darüber hinaus unternehmen sie aufschlussreiche Exkursionen, um die umliegenden Berge und die Überreste stillgelegter Bergbauinfrastruktur zu erkunden. Ein häufiger Teilnehmer an diesen Aktivitäten ist der Bürgermeister von Weißwasser, angetrieben von der Verpflichtung der Stadt zur nachhaltigen Entwicklung, die sich mit den Vorlieben und Anforderungen der örtlichen Gemeinschaft in Einklang befindet.
In den letzten Monaten haben Wissenschaftler aus der ganzen Welt in Weißwasser zusammengearbeitet, die Nationen wie Indien, Indonesien, Kolumbien, Polen, Tschechien, Rumänien und die Ukraine vertreten. Es fällt auf, dass ihre Ausgangspunkte viele gemeinsame Herausforderungen teilen. Diese Regionen kämpfen mit Problemen wie Abwanderung, wirtschaftlicher Fragilität neben Kohleindustrien, konservativen oder sogar rechtspopulistischen politischen Strömungen und einem Mangel an Transparenz und Vielfalt in Entscheidungsprozessen. Deutschland hat mit seiner beträchtlichen Investition von 40 Milliarden Euro in den Kohleausstieg einen erheblichen Vorteil, den viele der Heimatregionen der Besucher nicht teilen.
Für europäische Kohleregionen stellt der Just Transition Fund (JTF) die einzige Quelle der Unterstützung der Europäischen Union für eine nachhaltige Rekonstruktion in Energie- und Übergangsregionen dar. Infolgedessen erweist sich der wertvolle Austausch mit Wissenschaftlern aus aller Welt als gegenseitig vorteilhaft, sowohl für die Regionen, die sie besuchen, als auch für die breitere globale Landschaft. In vielen Kohleregionen im globalen Süden verschiebt sich der Schwerpunkt auf die Landesanierung und die Umschulung von Arbeiterinnen in alternative Beschäftigungsfelder.
Ravj aus Indien, speziell aus der Region Jharkhand, hebt die wichtigsten Prioritäten für sein Heimatland hervor und betont die “Übergang zur Existenzgrundlage für die Menschen und Gemeinschaften”. Die Identifizierung betroffener Bevölkerungsgruppen, die Entwicklung alternativer Existenzgrundlagen, die Entwicklung von Fähigkeiten und Umschulungen sind entscheidende Aspekte eines gerechten Übergangs. Das Engagement für Umweltschutz und die Wiederverwendung industrieller Landschaften und natürlicher Ressourcen zum Nutzen der Gemeinschaft sind ein integraler Bestandteil dieses Prozesses.
Nach ihrem Aufenthalt in der Lausitz zieht Lisa interessante Parallelen zu ihrer Heimat Indonesien und identifiziert drei herausragende Gemeinsamkeiten: die bottom-up Ansätze zur gemeinsamen Umsetzung des Kohleausstiegs mit Bürgerbeteiligung, die gut bezahlten Arbeitsplätze im Kohlesektor und Initiativen zur Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen durch interdisziplinäre Projekte. Lisa hebt auch die unterschiedlichen Aspekte hervor, die mit der Geografie, der Größe und Natur der beiden Länder, den Arbeitsdynamiken im Kohlesektor und den Menschenrechtsverletzungen in ihrem Heimatland zusammenhängen, wie Kinderehen, Gewalt gegen Frauen und wirtschaftliche Ungleichheiten – Probleme, die in Kohleregionen ausgeprägter sind und durch mangelnde Unterstützung für Gewerkschaften verstärkt werden.
Während die zentralen Themen des Kohleausstiegs in den meisten Regionen weltweit erklingen, sind es die Personen mit unerschütterlichem Engagement für diesen gerechten Übergang zu sauberer Energie, die besondere Anerkennung verdienen. Ihre Vernetzung und Förderung des Austauschs ist von entscheidender Bedeutung, da sie voneinander lernen und die internationale Zusammenarbeit stärken können. Dieses Engagement für gegenseitiges Verständnis und Zusammenarbeit bildet das Fundament unserer internationalen Netzwerkarbeit, ein gemeinsames Wertebekenntnis, das uns besonders am Herzen liegt.